Mein Name ist Jacqueline Heinz.
Ich entwerfe und fertige in meinem kleinen Atelier im schönen Wolfenbüttel im Norden Deutschlands moderne textile Wandbehänge, die ich als ART QUILTS bezeichne.
Charakteristisch für meine Arbeiten sind die zarten fließenden Linien, die sich auf verschlungenen Wegen über die malerisch in sanften Farben gestalteten Stoffflächen und den darauf arrangierten Fasern aus Wolle und schimmernder Seide bewegen.
Meine Vorliebe für STRUKTUREN, die durch das free-motion-quilting * entstehen, werden dabei zum verbindenden Element. Angeregt von der lebendigen Oberflächenstruktur versucht das Auge dem Fluss zu folgen.
* free-motion-quilting? ...wie das genau funktioniert, erkläre ich weiter unten.
in Berührung kommen
schön, dass Sie da sind...
INSPIRATIONEN für meine Entwürfe, für die Farben, Formen und die natürlichen Strukturen finde ich in der Natur, insbesondere an der Nordsee mit dem flachen Horizont und dem offenen Blick über die weißen einsamen Sandstrände und Salzwiesen hinweg. Ich liebe es zu beobachten, wie bei Ebbe und Flut jede Welle Spuren im Sand hinterlässt.
Meine Reise nach ISLAND vor einiger Zeit hat mich zu einer Vielzahl neuer Arbeiten inspiriert. Die Gegensätze dort sind unfassbar vielfältig und unerwartet. Sei es der weite Blick über das kalte Meer hinweg oder die Vulkanlandschaften mit den schwarzen Lavaströmen, den Gletschern bis zum Horizont, den breiten Gletscherflüssen die sich durch die Landschaft schlängeln, den schwarzen Sandstränden im Kontrast zu der weiß schäumenden Gischt und nicht zuletzt die im Sommer blühenden lila- und rosafarbenen wilden Lupinen - soweit das Auge reicht. Ein Reisefotograf hat es so beschrieben "it has to be seen to be believed" "man muss es gesehen haben, um es zu glauben."
Aber auch mein zauberhafter LIEBLINGSORT IN DEN SCHWEIZER BERGEN inspiriert mich jedes Jahr aufs Neue. Es ist das besondere Licht des Oberengadins, die Strukturen der Fels- und Gletscherlandschaften, die sich beim genaueren Hinsehen offenbaren und das zaghafte Bemühen der Natur die grauen Geröllhalten und Gletschermoränen nach und nach mit einem Flaum von Flechten, Moos und Alpenblumen zu überziehen. Der Gegensatz von hartem, schroffen Stein zu diesen empfindlichen Alpenpflanzen, die wie samtige kleine weiche Kissen in der fast unwirklichen riesigen Steinwüste verstreut sind, ziehen mich magisch an. Ich versuche dann mit meiner Kamera die besonderen Details einzufangen, um sie später im Atelier mit Stoff und Wolle umzusetzen.
IM WINTER ist es die einzigartige zugefrorene Seenlandschaft im Oberengadin mit den zarten Farbschattierungen von Weiß über Grau und hellem Blau, die mich inspiriert. Auf meinen Spaziergängen durch die Winterlandschaft stelle ich mir vor, wie ich die weißen unberührten Schnee- und Eisfelder mit meinen Mustern "verziere". Dabei ist die Idee entstanden Aufnahmen von der Natur mit Detailaufnahmen meiner Quilts zu verbinden und sie so lange am Computer zu manipulieren und zu überlagern, bis schließlich ein neues stimmiges Gesamtwerk sichtbar wird.
Neulich wurde ich gefragt, wie man denn die Berge und das Meer gleichermaßen lieben kann? Ich denke, es sind diese besonderen NATURLANDSCHAFTEN, die mir ans Herz gewachsen sind und zu denen ich immer gerne zurückkehre und die mich zu neuen Ideen inspirieren und ja! - auch in den Alpen hat man einen freien Blick, allerdings muss man dafür erst einmal die Berge erklimmen. Das stundenlange bergauf wandern im Sommer ist für mich Meditation - so gesehen ist es der Arbeit an der Nähmaschine sehr ähnlich. Tatsächlich sitze ich an manchen Tagen stundenlang an der Maschine und gehe mit meinen Händen auf dem Quilt spazieren, in dem ich ihn gleichmäßig und ruhig unter der Nadel hin und her bewege. Die Nähmaschine schnurrt dabei leise vor sich hin. Es gibt nichts Schöneres, als in meinem Studio abzutauchen und komplett die Zeit zu vergessen.
Wenn man die Arbeiten genauer betrachtet und man vielleicht selbst schon einmal versucht hat mit einer normalen Nähmaschine eine Linie frei zu nähen bzw. quilten, (der automatische Stofftransporteur wird ausgeschaltet und die Hände bewegen jetzt den Quilt), dann fällt einem die Perfektion des Gesamtbildes und die Präzision der einzelnen Stiche ins Auge. Oft werde ich bei Ausstellungen und im Atelier darauf angesprochen - dann kann ich nur auf meine langjährige Erfahrung und Übung und der daraus gewachsenen Gelassenheit und Geduld verweisen - frei nach dem MOTTO .. DER WEG IST DAS ZIEL, denn die Herstellung eines Quilts benötigt viele Stunden.
Als ursprünglich traditionelle Quilterin habe ich vor über 30 Jahren gelernt, präzise und sorgfältig zu arbeiten. Ich lebte damals einige Jahre in Oregon in den USA. Da ich von Anfang an mit der Maschine gequiltet habe, anstatt die verbindenden Quiltstiche mit der Hand auszuführen, war es mir wichtig, meine Stiche in der bestmöglichen Ausführung zu präsentieren, um dem hohen Anspruch der Handquilterinnen gerecht zu werden.
Über die Jahre hinweg wurden meine Arbeiten in ihrer Gestaltung freier und ich musste lernen diese PERFEKTION und die verinnerlichten Regeln teilweise wieder loszulassen, um der Kreativität und den neuen Ideen Raum zur Entfaltung zu geben. Der Anspruch an die Präzision was das Gesamterscheinungsbild und insbesondere die Stichoptik betrifft, ist geblieben. Am Ende muss man eben auch die Technik beherrschen, um die Ideen handwerklich kunstvoll umsetzten zu können.
Meine aktuellen Quilts bestehen nach wie vor aus drei Lagen, das Top, so nennt man bei einem Quilt die oberste Lage, ist ein von mir bemalter weißer Baumwollstoff, ähnlich einer Leinwand einer Malerin. Als zusätzliches Gestaltungselement arrangiere und appliziere ich Woll- und Seidenfasern auf der Oberfläche. Sie werden leicht angefilzt, damit später an der Nähmaschine nichts verrutscht. Nach der Gestaltung der Oberfläche werden das Top mit einem Vlies und der Rückseite provisorisch verbunden.
Jetzt kommt der für mich schönste Arbeitsschritt - ich setzte mich an die Nähmaschine und überziehe die gesamte Fläche mit einer Flut von Stichen. Die "wolligen" Bereiche verbinden sich dadurch schön mit dem Hintergrund. Aus einzelnen Stichen entstehen Linien und diese formen scheinbar endlose Spiralen, Wirbel, Wellen- und Steinlandschaften. Die Strukturen "dehnen" sich aus, der bemalte Stoff, die leicht erhabenen Wollelemente und die Stiche verbinden die drei Lagen zu einer Einheit.
Da ich meine Arbeiten selbst entwerfe und herstelle und sie keine Gebrauchsgegenstände sind - sie werden ausschließlich für die Präsentation an der Wand mit künstlerischem Anspruch angefertigt - bezeichne ich sie als ART QUILTS.
Aus der Ferne betrachtet oder auch auf Fotos wirken die Quilts wie Bilder - man möchte sie instinktiv anfassen, um zu begreifen, dass es sich tatsächlich um Stoff handelt und sie frei beweglich ohne festen Rahmen an der Wand hängen.
Leider löst der Begriff QUILT in Deutschland immer mal wieder Verwirrung aus und es gibt viele BERÜHRUNGSÄNGSTE, was vielleicht auch damit zusammenhängt, dass man im deutschsprachigen Raum unsicher ist, wie man das englische Wort QUILT * ausspricht.
MIT QUILTS IN BERÜHRUNG KOMMEN ...... nach vorheriger Absprache besteht die Möglichkeit, mich in meinem Atelier in Wolfenbüttel zu besuchen und zu erleben, wie wunderbar man mit Quilts WÄNDE GESTALTEN kann und welch fantastische WIRKUNG sie in Wohnräumen entfalten.
Viele meiner Arbeiten sind verkäuflich - Details, Verfügbarkeit und Preise bitte auf ANFRAGE, per Mail oder über das Kontaktformular. Gerne dürfen Sie mich bei Fragen auch anrufen.
Ich freue mich auf Ihre Post & Feedback.
Ihre Jacqueline Heinz
* P.S. das "Q" von QUILTS .. wird übrigens wie ein "Q" ausgesprochen und nicht wie ein "K" ... denn dann macht man ruckzuck aus einem Quilt einen Schottenrock, der bekanntlich nicht an der Wand hängt, sondern von (schottischen) Männern getragen wird und ansonsten in einem Schrank aufbewahrt wird :-))